Dienstag, Februar 21, 2006

Filmland Schleswig-Holstein in Topform

Meldorfer Filmemacher Lars Jessen (s. Bild) erhält den Seebären. Mit einem Filmbrunch präsentierte sich diese Woche Schleswig-Holstein auf den Internationalen Filmfestspielen in Berlin. Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen und die Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Förderung audiovisueller Werke (MSH) zeichneten in der Landesvertretung zwei Filmemacher aus dem nördlichsten Bundesland für besondere Verdienste um das Filmland Schleswig-Holstein aus. Dieser Preis in Form eines Seebären wird 2006 zum zweiten Mal verliehen.
„Ich bin sehr stolz, dass der Grimme-Preisträger Cay Wesnigk aus Bad Schwartau und der Max-Ophüls-Preisträger aus Meldorf, Lars Jessen, das Filmland Schleswig-Holstein hier auf der Berlinale repräsentieren“, sagte Christine Berg vor 300 Vertretern der Filmbranche, darunter Tom Tykwer (Produzent), Til Franzen (Regisseur), Bernd Saxe (Bürgermeister Hansestadt Lübeck), Albert Wiederspiel (Filmfest Hamburg), Axel Milberg (Schauspieler) und viele mehr.
In ihrer Laudatio auf C. Cay Wesnigk hob Berg seinen Beitrag als Schleswig-Holsteinischer Filmschaffender zur nationalen Reputation des nördlichsten Bundeslandes hervor. Der 1962 geborene Wesnigk gründete bereits 1987 seine eigene Filmproduktion und machte im gleichen Jahr seinen ersten Spielfilm „Cay Wesnigk arbeitet sehr professionell, ist unglaublich vielseitig, schaut weit über den Tellerrand hinaus und steht auch nach seiner Auszeichnung als Grimme-Preisträger mit beiden Beinen fest auf dem Boden“, beschreibt Christine Berg den Autor, Texter, Konzeptioner, Regisseur und Produzenten, der zudem Ehrenämter bei der AG Dokumentarfilm, beim Verband unabhängiger Filmproduzenten und der VG Bild-Kunst ausübt.
Laudator Bernd-Günther Nahm, Geschäftsführer der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein e.V., würdigte in seiner Rede den 1969 in Kiel geborenen Lars Jessen und seine Verdienste für das Filmland Schleswig-Holstein. Jessen verbrachte seine Jugend vorwiegend in Meldorf. Nach dem Magisterstudium (Geschichte, Politik, Philosophie) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität Köln absolvierte er den Zusatzstudiengang "Film/Fernsehen" an der Kölner Kunsthochschule für Medien. 1989 gewann er mit dem Kurzfilm "Dunkles Land am Meeresrand" den 2. Preis beim Wettbewerb "40 Jahre Schleswig-Holstein". Es folgten ein Regievolontariat bei der "Lindenstraße" und die Regie für TV-Serien "Aus gutem Haus", "Großstadtrevier" und "Wache Wismar".
Mit „Am Tag als Bobby Ewing starb“ gab Jessen sein Spielfilmdebüt. Für diesen Film, der von MSH und Kultureller Filmförderung unterstützt wurde, ist er 2005 mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet worden. Zurzeit realisiert Jessen für das ZDF fünf Folgen der neuen Serie „Da kommt Kalle“, die in Flensburg und Hamburg gedreht wurden.

Interview mit Christine Berg, Geschäftsführerin der MSH
Wie ist Ihrer Meinung nach das Filmland Schleswig-Holstein auf der Berlinale aufgestellt?
Berg: Ich glaube, wir sind sehr gut aufgestellt. Wir haben zwar keine großen Filme im Wettbewerb, wir haben aber mit Detlef Buck einen Schleswig-Holsteiner, der im Panorama läuft. Mit Lars Büchels Verfilmung eines Gedichts des Kieler Schriftstellers Arne Rautenberg haben wir einen Beitrag in der „Perspektive Deutsches Kino“ laufen. Und mit der Auszeichnung von Cay Wesnigk und Lars Jessen unterstützen wir zwei Filmemacher, die vor allem im letzten Jahr bundesweit für Aufsehen gesorgt haben. Aber die Berlinale ist ja nicht nur Filme zeigen, sondern auch Kontakte pflegen und aufbauen. Und ich weiß, dass gestern in einem der beliebtes Restaurants in Berlin sich viele Schleswig-Holsteiner mit Produzenten getroffen haben, um das ein oder andere neue Projekt zu realisieren. Sie präsentieren sich zum ersten Mal als neue Geschäftsführerin der MSH hier in Berlin.
Welche eigenen Akzente konnte Sie schon setzen und wohin geht’s in Zukunft?
Wir haben sehr viel angeschoben. Eines der wichtigsten Dinge ist, dass wir im November einen Filmpreis vergeben, der mit 55.000 Euro dotiert ist. Der Preis umfasst vier Kategorien: Bester Film (Spiel- oder Fernsehfilm), bestes Drehbuch, beste Dokumentation sowie „Preis für besondere Leistungen“. Wie sind dabei einen Pool aufzubauen, um Filmschaffende und Produzenten zusammenzubringen; wir bündeln Synergien, was uns zur Zeit sehr gut gelingt. Wir fördern und akquirieren neue Projekte. Es ist also unglaublich viel im Gange.
Gibt es im nächsten Jahr bereits einen gemeinsamen Filmbrunch mit Hamburg?
Wir sollten da Schritt für Schritt machen. Im Moment feiern wir die Berlinale 2006. Und was danach ist, wird danach besprochen und nicht heute. Aber es gibt bereits gemeinsame Kooperationen. Beispielsweise der NEwsletter „Aufblende“, der sehr gut ankommt. Dann haben wir gemeinsame Effekte, das bedeutet, wenn man bei uns Förderung beantragt, bekommt man das Geld, wenn man das anderthalbfache in Schleswig-Holstein ausgibt. Das gleiche gilt für Hamburg. Aber wir erkennen unsere Effekte gegenseitig an, das ist einzigartig in Deutschland. Wir machen zusammen Location und versuchen , die Motive Hamburgs und Schleswig-Holsteins gemeinsam zu vermarkten.
Der Ministerpräsident sprach vom Unique Selling Point des Landes. Was ist Ihrer Meinung nach das Einzigartige am Filmland Schleswig-Holstein?
Es sind auf der einen Seite die Motive, auf der anderen Seite die Geschichten. Wir haben eine einzigartige Art zu Erzählen, einen sehr eigenen Humor. Und das macht uns auch aus. Im Dokumentarfilmbereich wie beim Spielfilm.
Was gibt es 2006 Neues aus Schleswig-Holstein auf der Leinwand und dem Bildschirm zu sehen?
Es wird weiterhin zweimal im Jahr den Tatort aus Kiel geben mit Axel Milberg als Kommissar Borowski. Zum 50. Todestag Emil Noldes hat Dr. Wilfried Hauke eine Doku über das Leben und Werk des Malers gedreht. Gerade angelaufen ist „Die blaue Grenze“ von Till Franzen, die seiner Heimatstadt Flensburg spielt. Und Lars Jessen dreht für das ZDF die Serie „Da kommt Kalle“, in der ebenfalls die Flensburger Förde zu sehen sein wird. Außerdem wird es eine Dokumentation über das größte Heavy Metal Fest in Wacken geben, in der der Ministerpräsident eine maßgebliche Rolle spielt.
Andreas Guballa

Auf der Berlinale sind die Kleinen ganz groß

Das Kinderfilmfest der Internationalen Filmfestspiele Berlin wird immer beliebter; auch und gerade bei den Erwachsenen. Es hat sich herumgesprochen, dass hier anspruchsvolle Spielfilme aus aller Welt zu sehen sind. „ Unser Publikum schätzt es, dass wir es nicht nur mit Zuckerwasser übergießen, sondern dass wir ihnen auch Filme zeigen, die mit der Welt so umgehen wie sie ist: mal lustig, mal traurig. Gerade das bestätigen uns die Rückmeldungen der Zuschauer“ so der Leiter der Sektion, Thomas Hailer. Es sei ein Irrglaube zu denken, Kinder seien immer niedlich , gut gelaunt und witzig. „Das wollen uns manche Filmemacher Glauben machen. Aber wer sich erinnern kann, weiß, die Ups und Downs gibt es genauso wie bei den Erwachsenen.“
Als thematischer Bogen spannt sich in diesem Jahr die Frage nach den Auswirkungen der weltweit zunehmenden Migration auf das Zusammenleben der Generationen durch das gesamte Programm. Genauso wie das Problem, wie unterschiedliche Generationen jetzt und in Zukunft ihr ZUSammenleben bewerkstelligen können. „Egal ob Groß-Rest- oder Wahlfamilien, sie alle sind ideale Schauplätze für genau die Konflikte, denen sich Heranwachsende rund um den Globus zu stellen haben“ so Hailer weiter. Das Programm umfasst 21 Spielfilme aus 18 Ländern. Auffällig ist der hohe Anteil an Werken aus asiatischen Ländern. „ Hier beschäftigen sich derzeit gerade junge Filmemacher kontrovers und vielschichtig mit Lebensentwürfen jenseits der vorgegebenen Normen“ weiß der Sektionschef. So in der chinesisch-italienischen Koproduktion „Kann Shang Qu Hen Mei“ (Kleine rote Blume), in der der vierjährige Qiang im Kindergarten zu einem funktionierenden Mitglied der Gesellschaft erzogen werden soll.
In seinem Spielfilm-Debüt „Ang Pagdadalaga ni MAximo Oliveros“ (Maximo Oliveros blüht auf) widmet sich der philippinische Regisseur Auraeus Solito dem Alltag eines Jungen, der sich mitten im Kleinkriminellen-Milieu von Manila aufopferungsvoll um Vater und Brüder kümmert. Diese akzeptieren mit großer Selbstverständlichkeit sein Schwulsein, werden aber ziemlich nervös, als sich der Zwölfjährige für einen jungen Polizisten zu interessieren beginnt.

Deutschland ist mit zwei Spielfilm-Produktionen in der Sektion Kinderfilm vertreten. Die mit Spannung erwartete Neuverfilmung von Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker „Der Räuber Hotzenplotz“ erlebte am Sonntag ihre Welturaufführung. Unter der Regie von Gernot Roll entstand ein schwungvolles und skurilles Familienabenteuer, das mit Armin Rohde als Hotzenplotz und vielen weiteren deutschen Stars glänzend besetzt ist. Auch der zweite deutsche Beitrag basiert auf einem unvergänglichen Klassiker. Psychologisch genau verdichtet Regisseurin Anne Wild in ihrem zweiten Spielfilm das Märchen von „Hänsel und Gretel“ zu einer schnörkellos erzählten Fabel. „Ich habe den Film sechs Wochen, nachdem in Deutschland der Armutsbericht veröffentlicht wurde, gesehen“ erläutert Thomas Hailer. Zuckerbunt sei das nicht, verteidigt er die auf den ersten Blick vermeintlich unpolitische deutsche Themenauswahl.

Auch sonst hat die Berlinale Vieles für die Heranwachsenden zu bieten. „Die Sektion 14Plus hat im dritten Jahr seinen Platz im Festival endgültig erobert“ ist Thomas Hailer stolz auf seine Initiative. „Die vollen Kinos sehen wir als großen Lob. Zugleich liefern wir damit der Branche Argumente für ein ganz neues Vertrauen in diese junge Zuschauer-Generation.“
Ebenfalls fortgesetzt wurde die Zusammenarbeit mit Berliner Schulen. Zwei Medienpädagogen stehen 45 ausgewählten Bildungseinrichtungen zur Seite, um sie qualifiziert auf die Einbindung der Filme in ihren Unterricht vorzubereiten und durch das Festival zu begleiten. Eine Premiere feierte in diesem Jahr der Berlinale-Kindergarten. Für zwei Filmlängen können die 18000 akkreditierten Festivalbesucher ihre Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren dort betreuen lassen. „Das war ein besonderes Anliegen von Festivalleiter Dieter Kosslick, der jetzt selbst Vater ist“ schmunzelt Thomas Hailer.
Andreas Guballa
Am Samstag verleihen eine Kinderjury und eine Jugendjury den Gläsernen Bären, die Hauptpreise dieser Sektion: die Kinderjury kürt den besten Spielfilm und den besten Kurzfilm des Kinderfilmfestes, die Jugendjury vergibt einen Gläsernen Bären an den besten Spielfilm des Jugendfilmwettbewerbs 14plus. Zwei dotierte Preise des Deutschen Kinderhilfswerks werden von der Internationalen Jury des Kinderfilmfestes vergeben.

Nach dem Festival

Die Redaktion Filmriss hat ihre Liveberichterstattung beendet. Die einzelnen Sendung können aber über das Internet abgerufen werden. Auch in den nächsten Tagen und Wochen werden wir noch Informationen zum Festival, Filmbesprechungen etc. auf unserem Weblog zur Verfügung stellen.
Redaktion Filmriss

Berlinale geht zu Ende

Mit der Gala zur Preisverleihung erreichte die Berlinale 2006 am Samstag, 18. Februar, ihren glanzvollen Höhepunkt. Die von Heino Ferch moderierte Veranstaltung im Berlinale-Palast wurde live in 3sat ausgestrahlt und die Zuschauer fieberten am Bildschirm mit, wer die glücklichen Gewinner werden (siehe Preisträgerliste).
Unter den prominenten Gästen des Abends waren neben den Preisträgern u.a. Roberto Benigni, Nicoletta Braschi, Meret Becker, Bibiana Beglau, Jürgen Böttcher, Detlef Buck, Ingrid Caven, Hannelore Elsner, Martina Gedeck, Matthias Glasner, Romuald Karmakar, Jan Josef Liefers, Peter Lohmeyer, Anna Loos, Florian Lukas, Franka Potente, Oskar Roehler, Otto Sander und Wim Wenders.
Das Interesse an der Berlinale 2006 war sowohl seitens der Fachbesucher als auch des Publikums größer denn je. Mehr als 19.000 Akkreditierte aus 120 Ländern, darunter 3.800 Journalisten, kamen zum Festival. Begeisterter Zuspruch auch beim Publikum: Über 150.000 Zuschauer strömten in die Berlinale-Kinos, in denen in rund 1.115 Vorführungen 360 Filme gezeigt wurden. Für das Publikum gibt es am Sonntag eine Zugabe: Eine Auswahl der Festivalfilme wird noch einmal am „Kinotag“ gezeigt.
Einen gelungenen Start feierte der European Film Market in seinem neuen Domizil, dem Martin-Gropius-Bau. Mit über 250 teilnehmenden Firmen und rund 650 Filmen hat der EFM nicht nur erheblich an Größe und Bedeutung gewonnen, sondern auch erfolgreich seine Neupositionierung in der internationalen Branche realisiert. „Ich freue mich über die gute Stimmung dieser Berlinale“, sagt Festival-Direktor Dieter Kosslick. „Mit dem neuen European Film Market haben wir den letzten Baustein der Neustrukturierung des Festivals eingesetzt. Die Initiativen der letzten fünf Jahre wurden positiv aufgenommen und tragen erste Früchte. Dass wir nicht nur für die Branche, sondern auch für das Publikum noch attraktiver geworden sind, ist eine schöne Bilanz. Für mich war’s eine glückliche Berlinale.“

Freitag, Februar 17, 2006

Der Asiatische Film auf der Berlinale - eine Übersicht

Der Asiatische Film ist erneut ein großer Teil der Berlinale geworden, insgesamt 35 Beiträge sind im Festival zu finden. Hier eine Auswahl der Filme aus Asien:

Im Wettbewerb treten drei Filme an. Im düsteren Invisible Waves flieht ein japanischer Koch vor dem Gesetz und durchlebt auf einem Schiff eine Reihe von halluzinatorischen Begegnungen. Am Festland angekommen ist ihm die Mafia auf den Fersen. Kameragenie Christopher Doyle sorgt für eine besondere visuelle Stimmung, in der Hauptrolle ist Asano Tadanobu zu sehen. Eine Vater/Tocher-Beziehung erzählt Isabella. Der frustrierte Polizeibeamte Shing versucht das junge Mädchen Yan zu einem One-Night-Stand zu überreden, diese konfrontiert ihn jedoch mit der Tatsache das sie seine Tochter sei von dessen Existenz er nichts wußte. Als Yan dann auch noch bei ihm einziehen will stellt sich bald die Frage ob Shing väterliche Verantwortung übernehmen kann. Fliegende Schwertkämpfer und chinesiche Mythen sind in Wuji/The Promise zu sehen. Regisseur Chen Kaige, bekannt durch Lebewohl meine Konkubine, hat den teuersten Film Chinas gedreht, dabei aber durch zuviel Pathos und eine wirre Handlung sein Ziel verfehlt. Im Panorama sind ebenfalls große Namen vertreten: Rekord- und Extremfilmer Takashi Miike bringt uns die Big Bang Love, Juvenile A in dem zwei junge verurteilte Mörder im Gefängnis aufeinandertreffen. Der schüchterne Jun und der knallharte Shiro werden trotz ihrer Unterschiede zu Freunden in einer Welt voller Gewalt. Dead Run von Regisseur Sabu, der in den letzten Jahren mehrfach im Forum mit Filmen wie Blessing Bell oder D.A.N.G.A.N. Runner vertreten war, zeigt eine Geschichte voller Geheimnisse und Unwägbarkeiten. Das Leben des jungen Shuji ist vom Zerfall seines Wohnortes geprägt, Baulöwen und Gangster übernehmen die Macht. Ein undurchsichtiger Priester nimmt sich des Jungens an. In Little Red Flowers rebelliert ein vierjähriger im Kindergarten gegen die Versuche ihn zu einem funktionierenden Mitglied der chinesischen Gesellschaft zu machen. Ein
tiefer Blick in die Schule der Nation. 4:30 thematisiert die Einsamkeit von einem elfjährigen
Jungen aus Singapur, der diese durch gemeinsame Momente mit einem Mann Anfang Dreißig überwinden will. Ein Film über das urbane Leben und zwischenmenschliche Beziehungen. Memories in the Mist aus Indien ist kein typisches Bollywood sondern zeigt einen Underdog der in der heutigen materiellen Welt es nicht schafft oder nicht willens ist um jeden Preis erfolgreich zu sein. Die Vielfalt des asiatischen Films findet ihren Gipfel im Forum. Spektakulär und extrem ist der Strange Circus, eine Menagerie voll von sexueller Gewalt, Inzucht und Rache. Die Obsessionen eines zornigen jungen Mannes nach dem Selbstmordversuch seiner Mutter zeigt The Peter Pan Formula. Einen völlig anderen Blick auf Korea wirft Dear Pongyan aus Japan, in dem die Eltern der Filmemacherin nach der Teilung des Landes sich für eine Staatsbürgerschaft entscheiden müssen. Die Regisseurin Yang zeigt nicht nur ein liebevolles Portrait des störrischen Vaters sondern liefert zugleich erstaunliche Innenansichten vom
Alltag der kommunistischen Hauptstadt. Asien und Amerika treffen in Big River auf einander, der japanische Superstar Odagiri Joe begegnet in der spektakulären Landschaft in der Wüste Arizonas auf eine Amerikanerin und einen Pakistani. Die Teenagerin Aimie und ihr Freund schaffen es dagegen nicht in dem ruhigenIn Between Days ihre Gefühle auszudrücken,
Before Born ist ein Thriller ohne Plot voll rätselhafter Schönheit und unaufgelöster Fragen und
John & Jane arbeiten in einem Call Center in Bombay, immer bestrebt sich dem amerikanischen Markt anzupassen. Denen hilft vielleicht nur noch den Bollywood-Stil in Parnineeta zu zelebrieren.
Selbst das Kinderfilmfestival bietet einige Beiträge wie den Eröffnungsfilm der 14Plus-Reihe You & Me, in dem ein Mädchen Veränderung in das Leben einer alten Dame bringt. Ein besonderes Highlight sind zudem noch 9 Genrefilme des japanischen Meisterregisseurs Nakagawa Nobuo aus den 50er- und 60er Jahren. Horrorfilmklassiker wie Ghost Story of Ntsuya oder Schwertkampf-Dramen wie Okatsu the Avenger machen besonders in der Mitternachtsvorstellung Spaß.
Carsten Giese

Donnerstag, Februar 16, 2006

MY COUNTRY, MY COUNTRY Regie: Laura Poitras

Die US-amerikanische Filmemacherin begleitet über sechs Monate das Geschehen um die Wahlen im Irak. Durch sie erhalten wir die Bilder, die in den abstrakten Berichten der Medien verschluckt werden. Sie zeigt uns US-amerikanische Soldaten, deren Auftrag als Ordnungshüter jederzeit zum Himmelfahrtskommando werden kann und den Zynismus, den das Überleben in solcher Situation aufbaut. Wir bekommen Einblick in das Bemühen eines sunnitischen "Islamisten", der sich um ein demokratisches Bewußtsein bemüht und sich - trotzdem seine Wählerschicht von den Wahlen nicht begeistert war - als Kandidat aufstellen läßt. Laura Poitras hat u.a. seinen Zugang zu Abu Graib dokumentiert. MY COUNTRY, MY COUNTRY kann auch für Beobachter des Geschehens in den Nachrichten interessant sein. Er veranschaulicht das Thema. Und versucht dabei, nicht parteiisch zu sein.
Meike Gastner

Ausser Konkurrenz: V wie Vendetta

Das ist der Titel der neuen Produktion von Joel Silver, der bereits die Lethal Weapon-Reihe realisierte und den Wachowski-Brüdern, die als die Regisseure der The Matrix-Trilogie weltbekannt wurden. In den späten 80ern sicherte sich Silver die Rechte für die Verfilmung des Comics, den der berühmte britische Autor Alan Moore kreierte.Die Gebrüder Wachowski verfassten schon in den 90er Jahren zahlreiche Drehbuchentwürfe. Der erste Kinofilm des Regisseurs James McTeague nimmt außer Konkurrenz am Wettbewerb der Berlinale teil. Produzent Joel Silver wurde auf der Pressekonferenz zum Film gefragt, ob der Autor Alan Moore den Film gesehen hätte? Ich weiß nicht ob Alan Moore den Film gesehen hat. Er hat bisher keine guten Erfahrungen mit den Verfilmungen seiner Stoffe gesammelt. Er wollte bei diesem Projekt nicht mitwirken und bat uns seinen Namen aus den Credits zu entfernen.Wir kamen diesem Wunsch nach. Ich hoffe, das er sich den Film irgendwann einmal anschauen wird.Wer weiß das schon? Wir versuchten unser Bestes dem Original möglichst nahe zu kommen. Der Film spielt im Großbritannien der nahen Zukunft und zeigt den Kampf des maskierten Anarchisten V, der mit terroristischen Methoden einen einsamen Rachefeldzug gegen ein faschistisches Regime führt. Hugo Weaving, der uns als Agent Smith in der Matrix begegnete, spielt die Hauptrolle und Natalie Portman, bekannt als Prinzessin Amidala aus den Star Wars -Prequels, ist seine einzige Verbündete Evey. Hatte sie keine Bedenken dabei, in einem Film mitzuwirken, dessen Held terroristische Mittel als Waffe einsetzt? In meinen Geburtsland Israel , wo ich aufwuchs war diese Problematik ständig präsent und die Kontroverse existiert so lange ich denken kann. Ich freue mich dass der Film die richtigen Fragen zu diesem Thema aufwirft. Dem Film merkt man die zahlreichen Drehbuchänderungen und Schwierigkeiten während der Produktion an. So wurde der Darsteller des Rächers V mehrfach nach Beginn der Dreharbeiten ausgetauscht. Im fertigen Film kann der Zuschauer einen unbekannten Schauspieler, mehrere Stuntmen und den Australier Hugo Weaving dabei bewundern, wie sie den schwarzgewandeten Freiheitskämpfer verkörpern. Die Vendetta ist oft unfreiwillig komisch, da die zentrale Idee des Filmes, der Kampf um die Freiheit, dem Publikum mit einer abstrusen Mischung aus brachialen Actionsequenzen und phrasenhaften
Dialogzeilen um die Ohren gehauen wird.
Carsten Giese

Panorama: The Proposition

Australien im späten 19. Jahrhundert. In einer Kolonialsiedlung im unwirtlichen Hinterland geschieht ein grausames Verbrechen. Von den drei Brüdern, die eine Bande von Outlaws anführen, werden zwei gefangengenommen. Der örtliche Polizeichef verspricht das Leben des jüngsten Bruders zu schonen, wenn der mittlere der Brüder, Charlie, seinen älteren Bruder und Anführer der Gang, Arthur, zu Strecke bringt. Die Ausgangssituation von John Hillcoats Film "The Proposition" ist ein klassisches Westernmotiv um Vergeltung und Verrat. Bilder von der überwältigenden Schönheit der australische Wüste stehen hier im starken Kontrast zu plötzlichen Ausbrüchen von exzessiver Gewalt. Nicht umsonst nannte der Regisseur auf der Pressekonferenz zum Film den amerikanischen Filmemacher Sam Peckinpah als eines seiner Vorbilder. John Hillcoat: Die grossen amerikanischen Antiwestern waren Vorbilder für mich. Robert Altman, Sam Peckinpah, Terrence Malick, aber auch Sergio Leone. Die Herausforderung für mich war es, die australische Geschichte nach der Art dieser Regisseure auf die Leinwand zu bringen. Der Film ist prominent besetzt. Guy Pearce, bekannt aus "LA Confidential" und "Memento", spielt die Hauptrolle. Sein Gegenpart, der Polizeichef, wird von Ray Winstone erkörpert, der vielen noch aus "Sexy Beast" an der Seite von Ben Kingsley bekannt sein dürfte. In weiteren Rollen spielen John Hurt, Emily Watson und Danny Houston. Besondere Aufmerksamkeit erregte der Film in Berlin, weil sich der australische Musiker Nick Cave für das Drehbuch und die Filmmusik verantwortlich zeichnete. Sein Debüt als Drehbuchautor hat dementsprechend auch alle Elemente, die in seinen Songs immer eine grosse Rolle gespielt haben: Schuld und Vergebung, Verbrechen und Rache. Nick Cave: Ich wusste nicht ob ich ein Drehbuch schreiben kann, ich wusste nur das ich eine Geschichte erzählen kann. Eine australische Geschichte genauer gesagt. Ich bin Australier und stamme aus derselben Gegend in der auch der Film spielt. Zuerst wollte ich nur die Geschichte schreiben und dann sollte ein richtiger Drehbuchautor den Rest machen, aber dann habe ich es doch selbst zu Ende gebracht. "The Proposition" ist bereits die zweite gemeinsame Spielfilmarbeit von Hillcoat und Cave. In seinem Erstling "Ghosts ... Of The Civil Dead" spielte Nick Cave bereits vor einigen Jahren eine Hauptrolle, ausserdem hat Hillcoat zahlreiche Videoclips für den Sänger inszeniert. "The Propostion" ist ein moderner Actionfilm der sich dabei klassischer Westernmotive bedient und durch seine realistische Gewaltdarstellung nichts für zartbesaitete Kinozuschauer ist. Die epischen Bilder von der Schönheit der australischen Wüste und die Musik von Nick Cave und Warren Ellis sind von geradezu poetischer Kraft und machen diesen Film besonders auf der grossen Leinwand sehens- und hörenswert.
Oliver Schaefer

Wettbewerb: "A Prairie Home Companion"


A Prairie Home Companion: Das ist nicht nur eine der weltweit bekanntesten Live-Radio-Shows. Es ist auch der Titel des neuen Streifens von Regieveteran Robert Altman, der am Sonntag als Wettbewerbsbeitrag auf der Berlinale seine internationale Premiere feierte. Das gesamte Team ist noch einmal versammelt: Die Hausband, Gastmusiker aus der traditionellen amerikanischen Musik, insbesondere des Country, sowie alle Helfer. Sie machen sich startklar für die allerletzte Aufführung des A Prairie Home Companion. Denn nach über 30 Jahren soll Garrison Keillors groteske Radio-Show - Woche für Woche ausgestrahlt an über 4 Millionen treue US-Hörer - abgesetzt werden. Grund: Das alte Fitzgerald Theatre in St. Paul, Minnesota, aus dem gesendet wird, ist an einen großen Konzern verkauft worden. Dieser will hier nun lieber ein großes Parkhaus hochziehen. Der Film kreist um diesen letzten Abend, die Gefühle und Befindlichkeiten der Beteiligten und die Turbulenzen auf wie hinter der Bühne. Zur illustren Darstellerriege gehören u.a. Meryl Streep, Lily Tomlin, Kevin Kline, Virginia Madsen und Tommy Lee Jones. Gastgeber Garrison Keillor spielt sich selbst. Und er war es auch, der das
fiktive Drehbuch beisteuerte. In Wahrheit gibt es den Prairie Home Companion natürlich noch, die Sendung feierte erst kürzlich ihren 30. Geburtstag. Regisseur Robert Altmann ist schon etwas länger im Geschäft, für sein Lebenswerk erhält er Anfang März einen Ehrenoscar. Er war für Keillor von
Anfang an Wunschkandidat für eine filmische Zusammenarbeit. Bereits nach einem ersten Treffen war beiden klar, dass sie zusammen arbeiten würden. Zum großen Erfolg der Show sagt Robert Altmann:
Es ist ihre Einzigartigkeit, die Idee, sie vornehmlich für das Radiopublikum zu machen. Dabei sind sich Garrison und seine Leute immer treu geblieben. Im Film haben wir versucht, insbesondere Garrisons sehr eigenen Humor und seine Art der Kommunikation einzufangen - sowie die Show an sich. Wir sind sehr stolz darauf, das wir dies machen durften. Meryl Streep stellt neben Lily Tomlin eine der beiden Johnson-Schwestern dar. Für die Rolle der Sängerin musste sie extra das Singen neu erlernen.
Trotzdem sagte sie als eine der ersten Altmann Für den Film zu:
Ich bin langjährige Zuhörerin der Sendung A Prairie Home Companion. Für mich war es wirklich großartig, etwas Wahres zu entdecken über das Herz Amerikas, auch etwas, das alle Ebenen der Kultiviertheit und Menschlichkeit berührt. Etwas, das uns sagt, wer wir sind. Außerdem wollte ich schon immer mit Robert Altman zusammenarbeiten. Und Meryl Streep ist dieser ewig gehegte Wunsch und seine Erfüllung an ihrer
Spielfreude anzumerken. Insbesondere in den gelungenen Dialogen mit Lily Tomlin. Auch hervorzuheben sind die Stellen im Film, in denen das Live-Moment der Show unmittelbar spürbar wird. Leider jedoch springt der wirklich skurrile Witz der eigentlichen Sendung nur zu selten auf den
Kinozuschauer über, da sich Altman mitunter auf belanglosem Terrain hinter der Bühne verzettelt.
A Prairie Home Companion ist zwar ein relativ vergnügliches Unterfangen, jedoch verlässt sich Altmann zu sehr auf sein gutes Ensemble. Sein Film kommt oft auch sehr bemüht und geschwätzig daher und kann gewisse Längen im Mittelteil nicht verbergen.
Filmriss-Urteil: Kein Bären-Gewinner!

Mittwoch, Februar 15, 2006

Filmriss - live von der Berlinale

Unsere Themen

Am Freitag, 17.02., erwartet Sie in Filmriss - live von der Berlinale:

Spanischsprachiger Film auf der Berlinale:

Viele Enttäuschungen, seichter Kommerz und wenig Festivalwürdiges.

Unserer Favorit: Derecho de familia (ARG, Daniel Burman, Panorama)

Zwiespältig, l'art pour l'art: El Custodio (ARG, Rodrigo Moreno, Wettbewerb)

Abzuraten: La Prisonera (ARG, Alejo Moguillansky+Fermin Villanueva, Forum)

Ärgerlich: El triunfo (E, Mireia Ros, Panorama)

Französischsprachiger Film auf der Berlinale:

Oft geärgert aber manches Schmuckstück:

Überzeugend, weil phantasievoll und phantasieanregend: De particuler à particulier von Brice Cauvin (Forum) - Interview mit dem Regisseur

und The sience of sleep von Michel Gondry (Beitrag mit O-Tönen)

Seicht aber unterhaltend: Quatre etoiles von Christian Vincent (Panorama)

Seicht und sterbenslangweilig: Camping Sauvage von Christophe Ali und Nicolas Bonilauri (Panorama)

Schöne Bilder, aber zweifelhafte Aussagen: Congo River von Thierry Michel (Panorama)

Ärgerlich subjektivistisch: La-bàs von Chantal Akerman (Forum)

Morgen zu sehen: L'ivresse du pouvoir von Claude Chabrol (Wettbewerb)

Außerdem:

Wer gewinnt die Bären? Die Filmriss-Redaktion spiel Jury.

Im Studio: Michael Luppatsch, Pilar Arnau, Christian Szambien

Michael Luppatsch

Und noch ein Hinweis an die Kollegen: Bitte stellt doch auch im Nachhinein die Übersicht über die Themen und Beiträge auf diese Seite!!!!!




Rampage von George Gittoes

"Forget about Baghdad, Miami`s off the chain" so lautet der ein wenig reisserische Untertitel von "Rampage", ein Dokumentarfilm des australischen Filmemachers George Gittoes. Der Film ist eine erneute Reise Gittoes in die verbotenen oder auch verlorenen Zonen dieser Welt. Es wird die Geschichte dreier schwarzer Ghettokids erzaehlt, die nur drei Moeglichkeiten haben den Suburbs von Miami zu entfliehenÖ durch das Militaer, durch die Musik und durch den Tod. Gittoes zeigt ein beklemmendes zeitgenoessisches Portraits der dunklen Seite von Amerika und der Leute die mit ihren Familien darin ueberleben muessen. Kurios muteten da die Bedenken von Musikmanagern eines grossen Konzern an, die Texte des 14 jaehrigen Raptalents Denzell auf Platte zu bringen. Leider ist der Film mit 118 Minunten viel zu lang geraten, um einen schluessigen Handlungsaufbau durchzuziehen. Gittoes verliert sich all zu oft in Bildsequenzen, die sich nicht schluessig in das Thema einpassen.
Ulf Engelmayer

Filme aus Niedersachsen und Bremen auf der Berlinale

Mit insgesamt 10 Filmen aus Niedersachsen und Bremen ist in diesem Jahr auch wieder nordmedia auf der Berlinale vertreten. Darunter vier Dokumentarfilme und 6 Kurzfilme, die im Rahmen des European Film Market gezeigt werden. Die Dokumentarfilme behandeln ausschließlich politische Themen, wie die letzten Stunden des chilenischen Präsidenten Salvador Allende, die ermordung des serbischen Oppositionspolitiker und Staatsmann Zoran Djindjic, der Höhepunkt des kalten Kriges zwischen Kennedy und Castro sowie das leben von Jugendlichen in den schlimmsten Slums in Afrika. Die Inhalte der Kurzfilme handeln vom Tod, der Liebe, dem Blick auf das eigene Leben oder zu viel Lüttje Lage in einer Nacht. Ziel von nordmedia ist die Stärkung der Medienstandorte Niedersachsen und Bremen.

Cinema for Peace

Gewonnen hat Clooneys Film „Good Night and Good Luck“. Die Jury bezeichnete ihn als wertvollsten Film des vergangenen Jahres. Der Film erzählt von der Auseinandersetzung des US-Journalisten Edward R. Murrow mit Senator Joseph R. McCarthy, der mit einer scharfen Kampagne gegen Kommunisten Anfang der 50er Jahre Berühmtheit erlangte.Der Film war Clooneys zweite Regiearbeit. Clooney bedankte sich mit einer Videobotschaft für die Auszeichnung. Die Veranstaltung Cinema for Peace, die als eines der Glanzlichter der Berlinale gilt, war gut besucht. 600 Prominente gaben sich die Ehre, die Karte hatte 660 Euro gekostet. Der Erlös der Gala ging an Unicef und eine Aidsstiftung. Unter den Gästen Milla Jovovich, Christopher Lee und auch Wim Wenders. Jovovich eröffnete den Abend und vertrat damit Hollywood-Schauspieler Richard Gere, der wegen des „historischen“ Schneesturms in New York nicht fliegen konnte.

BABOOSKA
Regie: Tizza Corvi, Rainer Frimmel

Italien kalt und neblig, anders als die Touristenklischees von Sonne und Meer. Die Filmemacher begleiten die junge Artistin Babooska ein Jahr lang. Ein Leben vom Existenzkampf eines kleinen Zirkus geprägt. Hinzu kommt Familäres und Zwischenmenschliches.
Die Kamera bleibt dicht an der Hauptperson dran. Ohne nachzufragen oder zu erklären, bekommen wir einen Einblick in eine Lebensphase von Babooska, in der sie beginnt, ihre Existenz zu hinterfragen.
Publikumsmeinungen reichten von langweilig bis zu fabelhaft authentisch.
Wie das Leben halt so ist!

CONVERSATION ON A SUNDAY AFTERNOON
Regie: Khalo Matabane

Ein Park in Johannesburg/Südafrika. Ein junger Dichter liest in einem Buch eines somalischen Autors. Als er die aus Somalia geflüchtete Fatima kennenlernt, kommt er eines Tages auf die Idee, ihre Geschichte als Grundlage eines Buches zu verwenden. Doch er kann Fatima nicht mehr im Park finden. Er macht sich auf die Suche nach ihr. Auf seiner Odyssee durch Johannisburg wird einem bewußt, dass Südafrika inzwischen Zufluchtsort vieler displaced persons und Flüchtlinge geworden ist. Emigranten aus aller Welt erzählen über ihre Herkunft und ihr neues Leben.
Ein Spielfilm mit Dokucharakter.

Meike Gastner

Dienstag, Februar 14, 2006

La-Bas von Chantal Akerman

Chantal Akerman ist mit LA-BAS im FORUM der BERLINALE vertreten. Es geht um einen Aufenthalt in Tel Aviv der besonderen Art. Akerman, die selber meint:
“Wenn ich Dokumentarfilme mache, interessiert mich mehr als alles andere, dass sie sich weder direct an meine eigene Geschichte noch an die der Juden anlehnen. Ich war auch der Meinung, dass man, um Israel betrachten zu koennen, nach Afghanistan gehen muesste oder anderswohin, nach New York zum Beispiel, aber ganz bestimmt nicht nach Israel”.
Nun ist Akerman anscheinend beim biographischen angekommen. Und sie zieht sich dafuer aus Paris, Bruessel oder New York nach Tel Aviv zurueck. Wir erleben nur eine geringe Anzahl von Einstellungen. Blicke aus dem Fenster und am Strand. Eine voice over narration und Telefonate, sehr spaerlich eingesetzt, lassen uns darueber mutmassen, das die Frau, um die es geht, in einer Depression stecken muss.
Kein Film fuer Menschen, die Aktion oder eine grosse Erzaehlung erwarten. Aber sehr stimmig. Und extrem subjektiv.
Meike Gastner

Indische Filme auf der Berlinale

PARINEETA
... schildert eine tragische Liebesgeschichte im Calcutta des Jahres 1962: Ein Sohn aus reichem Hause hat sich in das Mädchen Lolita verliebt, die als Waise in das Haus seiner Familie kam. Wie bei Bollywood-Filmen üblich, gibt es zahllose Verwicklunen, bis sich endlich die Liebenden in die Arme fallen können und ihr Glück finden. Der Film ist sicherlich ein typisch indischer Massala-Streifen mit großartig choreographierten Tanzeinkagen, die teilweise auch westliche Musik miteinbinden (grandios beispielsweise eine an en Pariser French-Can-Can angelehnte Tanznummer in einem Nachtclub in der Mitte des Films). Abheben von vergleichbaren Bollywood-Produktionen tut sich das Werk durch einen eleganten Inszenierungsstil und gute Schauspieler - Hauptdarsteller SAIF ALI KHAN ist übrigens nicht verwandt mit seinem inzwischen auch bei uns bekannten Namensvetter Shah Rukh Khan ! Es handelt sich zudem um das Regiedebüt von Pradeep Sarkar, der bisher nur als Regieassistent - beispielsweise beim Heldenepos "Mission Kaschmir" - wirkte.
Mit nur 127 Minuten ist der Film für einen Bollywood-Streifen erstaunlich kurz geraten, denn die meisten dauern ja bekanntlich 180 Minuten oder auch noch viel länger! Als Fazit läßt sich festhalten: "Parineeta" bietet großes Gefühlskino auf höchstem Niveu. Insbesondere für westliche Kinobesucher, die das Bollywood-Kino nicht gewöhnt sind, mag auch hier manches arg überzeichnet, überfrachtet oder sogar kitschig wirken. Aber spätestens bei den fulminanten Tanznummern läßt man sich einfach in den Rausch der Farben und Bilder hineinziehen !

JOHN & JANE
Einen interessanten Kontrast zu Bollywood bietet eine ebenfalls aus Indien stammende Dokumentation über Mitarbeiter eines in Bombay angesiedelten Call-Centers, deren Aufgabe darin besteht, Anrufe von US-Amerikaner unter 1-800er Nummer entgegenzunehmen oder neue Kunden über Telefonnummern-Auswahllisten für Produkte zu werben. Der Kontrast zwischen Erster und Dritter Welt reizte vermutlich den Regisseur Ashim Ahluwalia, anhand der Aussagen von sechs dieser "Call Agents" auch die sozialen Spannunen und kulturellen Unterschiede zwischen Indien und den USA aufzugreifen. Vieles an dem Film bleibt allerdings fragmentarisch. Aus europäischer Sicht mutet zudem der Wunsch der meisten porträtierten Mitarbeiter an, möglichst rasch den eigenen kulturellen Background über Bord zu werfen und sobald wie möglich ein hundertprozentiger US-Amerikaner zu werden - was freilich allerdings nur den wenigsten gelingt!
Volker Reißmann

Montag, Februar 13, 2006

Pressestimmen zu Snow Cake

Snow Cake ist die Geschichte einer autistischen Mutter die tragisch ihr Kind verliert, aber unfähig ist, ihren mütterlichen Verlustschmerz auszudrücken. Die Eröffnungsfilme der Berlinale waren in den letzten Jahren nicht das große Ding. Zu Snow Cake merkt die Berlinale Presse folgendes an:
Berliner Zeitung: "Wir freuen uns, berichten zu können, dass der Eröffnungsfilm der 56. Berlinale keineswegs eine Katastrophe darstellte."
Tagesspiegel:
"Marc Evan`s britisch-kanadische Koproduktion "Snow Cake" belegt im inoffiziellen Wettberb um den unpeinlichsten Kosslick-Eröffnungsfilm einen soliden Mittelplatz. Im gegensatz zum Vorjahr waren die beiden Hauptdarsteller, Sigorney Weaver und Alan Rickman eindeutig in Berlin erschienen."
Die Tageszeitung:
"Routiniert durchdekliniert und mit Hingabe performt: In Marc Evans Eröffnungsfilm "Snow cake" verschränken sich Schuld & Vergebung innigst. In Kanada`s Einöde menschelt es - gut ausbalanciert und schwer tränentreibend."
Man darf gespannt sein, wie der Film beim breiten Publikum aufgenommen wird.



Berlinale Shootings

Nicht nur die Berufsfotografen, Fans und Touristen versuchen ihre Bilder am roten Teppich zu bekommen, in diesem Jahr nehmen 16 junge Fototalente an dem Wettbewerb "Close up !" teil. Ziel ist es, den Geist des Festivals in fünf eindrucksvollen Bildern darzustellen. Nach dem Festival werden die Bilder im Kulturforum für Fotografie in Berlin präsentiert.

A Prairie Home Companion

Sicherlich einer der Hoehepunkte auf der diesjaehrigen Berlinale - Robert Altman praesentiert zusammen mit Woody Harrelson und Meryl Streep seinen neuen Film "A Prairie Home Companion", die Geschichte um eine populaere Country Radio Show

Pressekonferenz zu Knallhart

Detlev Buck und sein Schauspielerteam

Pressekonferenz Elementarteilchen

Das Team von "Elementarteilchen"

Pressekonfernenz Elementarteilchen I

Oskar Roehler, Bernd Eichinger, Martina Gedeck

Dieter Kosslick im Einsatz

Dieter Kosslick bei der Pressekonfernenz zum Talent Campus

Bilder I

Clooney auf der Pressekonferenz zu "Syriana"

Sonntag, Februar 12, 2006

Zitate aus den Pressekonferenzen

Moritz Bleibtreu zu Elementarteilchen:
"Ich moechte moeglichst Filme machen, die mich ueberraschen. Rueckblickend frage ich mich, warum ich zu der Zeit diesen Film gemacht habe."
Oskar Roehler ueber Hoeullebeque:
"Er ist momentan nicht erreichbar. Man weiss nicht wo er steckt. Das ist kein Grund zur Besorgnis sondern bei ihm normal."
Ein Journalist zu Jenny Elvers in der PK "Knallhart":
"Ihr Image ueberlagert nicht die Rolle."

Berlinale der vierte Tag

Das Schreiben von simplen e-mails kann zu richtigen Problemen fuehren, wenn man im Pressezentrum wie z.B. jetzt auf einer spanischen Tastur schreiben muss. Wo ist das et ? Ueberhaupt die Technik: je mehr elektronischen Spielkram man einsetzt desto verwirrender wird es. Nichts ist mehr kompatibel, trotz USB etc. Genug geklagt - wir sind wegen der Filme da. Und die sind herausragend in diesem Jahr. Da ist Detlev Buck`s "Knallhart" eine Alltagsgeschichte aus Neukoelln um einen Schueler der aus dem Nobelviertel Zehlendorf in den multikulturellen Kiez umziehen und sich dort gegen eine Jugendgang behaupten muss. Buck`s erster Film nach einer Buchvorlage. Er sagt dazu: " Das haben wir gemacht, egal ob es erfolgreich ist oder nicht. Die Geschichte muss erzaehlt werden." Ausgezeichnet besetzt, wuenscht man dieser Produktion des kongenialen Buck-Boje Teams das es auch kommerziell erfolgreich wird und vor allem die Zielgruppe, naehmlich die Jugendlichen erreicht. Ausfuehrliche Filmkritik und Interviews mit Detlev Buck und Jenny Elvers.
Ulf Engelmayer




Elementarteilchen

Unter der Regie von Oskar Roehler spielt ein starkes Aufgebot der deutschen Schauspielerriege. Die Geschichte von zwei Halbbrüdern, die bedingt durch die Vernachlässigung ihrer Mutter, die der freizügigen Liebe der 68er Generation fröhnt und sich lieber in Poona aufhält als sich um ihre Kinder zu kümmern, beziehungsgestört sind. Michael ist nicht in der Lage körperlichen Kontakt zu ertragen, er ist noch in mittleren Alter eine männliche Jungfrau und möchte den Fortpflanzungsakt nur künstlich zur Vermehrung propagieren, Bruno kann nicht genug Sex bekommen und flüchtet tränenüberströmt, als eine seiner jungen Schülerinnen seine Annäherungsversuche ablehnt, um sich in professionelle Obhut zu begeben. Bedingt durch die Umbettung seiner verstorbenen Grossmutter, fährt Michael in seine alte Heimat und trifft dort seine alte Freundin Annabelle wieder, die ihn schon seid Kindertagen liebt. Bruno macht, nachdem er sich in einer Klinik behandeln liess, Urlaub in einem Club für Selbsterfahrung und lernt dort Christiane kennen. Eine Liebesgeschichte entwickelt sich aus dieser Begegnung. Beide Frauen erkranken schwer und die beiden Mönner reagieren darauf vollkommen unterschiedlich. Ein Film über grosse Gefühle und ich spreche dabei nicht nur von Liebe. Schauspielerisch auf jeden Fall sehenswert, über die Umsetzung der Romanvorlage von Michel Houllebecque werden sicherlich Diskussionen geführt, aber wie sagte Bernd Eichinger in der Pressekonferenz: Man sollte ein Buch nicht Seite für Seite verfilmen, im Film muss man verändern und dann wieder neu zusammensetzen. Auf die Frage nach dem Kommentar des Autors sagte Oskar Roehler, das bislang noch kein Kontakt zu Michel Houellebeque hergestellt werden konnte.
Jutta Engelmayer

Freitag, Februar 10, 2006

Filmriss ist gelandet !

Zweiter Tag der Berlinale. Highlight heute der Politthriller "Syriana", ein grandoser Film um das Spiel der Macht, mehr demnächst in unserem Blog. Morgens Pressekonferenz mit Dieter Kosslick zum Start des Talent Campus. Aufgeräumt und wie immer zu Scherzen aufgelegt, präsentierte er das Campus Thema " Hunger, Food and Taste". Die Redaktion Filmriss hat ihre erste Sendung gefahren ab morgen gibt es Bilder und Infos an dieser Stelle.

Perspektive deutsches Kino

Deutschland ist auf dem Vormarsch, zumindest was das Kino angeht. Der deutsche Film erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Sogar eine Oscar-Nominierung geht an einen deutschen Film, nämlich an „Sophie Scholl, die letzten Tage“, dem Gewinner des Goldenen Bären 2005. Und damit sind wir auch schon beim Thema: deutsche Filme auf der Berlinale 2006!
Vier deutsche Filme im Wettbewerb und eine ganze Reihe für deutsche Nachwuchsfilmer: die Perspektive deutsches Kino. Tummelplatz für Neueinsteiger, Studienabsolventen, Regiedebütanten. Darunter Namen wie Franka Potente, die sich einmal hinter die Kamera stellte. Aber auch vor der Kamera sind durchaus bekannte Gesichter zu sehen: Anna Thalbach (Der Untergang/König der Diebe), Fritzi Haberland (Erbsen auf halb fünf), Mavie Hörbiger (Fremder Freund/Sieben Zwerge-Männer allein im Wald).
In diesem Jahr haben Alfred Holighaus, Leiter der Perspektive, und sein Team 12 Filme ausgesucht, um einen Überblick über inhaltliche und stilistische Trends im Lande zu geben.
Seit nunmehr 6 Jahren gibt es diese Schau auf die Entwicklung auf dem deutschen Filmmarkt. Und sie erfreut sich immer größerer Beliebtheit, wovon die gestopft vollen Kinosäle zeugen.
Carolin Schäufele

Mittwoch, Februar 08, 2006

Filmmusik in Snow Cake von Broken Social Scene

Morgen beginnen in Berlin die 56ten Berliner Filmfestspiele. Mit einer feierlichen Feier und natürlich einem Eröffnungsfilm. Der heißt in diesem Jahr SNOW CAKE, ist eine Britisch-Kanadische Co-Produktion und darf Sigourney Weaver (Alien!), Alan Rickman (von Die Hard bis hin zu Professor Snape bei Harry Potter!) sowie Carrie-Anne Moss (die Trinity in Matrix!) als Hauptdarsteller auflisten. Aber noch viel wichtiger als all diese Stars ist die Tatsache, daß der ganze Film von vorne bis hinten mit neuer, originaler und bis dato unveröffentlichter Musik von BROKEN SOCIAL SCENE daher kommt. Die Band verbrachte fast den kompletten vergangenen August in London im Studio und schrieb live zum Film. Heute abend spielen Broken Social Scene in London ein ausverkauftes Konzert im Astoria. Für Professor Snape wird es schon das zweite Broken Konzert. Im Dezember hatten wir ihn auch schon im Publikum entdeckt. Morgen aber wird er in Berlin über den roten Teppich flanieren. Mit Sigourney Weaver. Mit seinem Regisseur. Und mit Kevin Drew und Ohad Benchetrit von Broken Social Scene, die extra zur Premierenfeier einfliegen.

Montag, Februar 06, 2006

Berlinale in Zahlen

Was wäre so ein Großereignis ohne Zahlenspiele. Erwartet werden 18.000 Fachbesucher, davon 3.800 Journalisten, die Hälfte ausländische Presse. Wie im letzten Jahr wird es knapp 440.000 Kinobesucher geben, die Filme aus 56 Ländern sehen können. 55 deutsche Filme werden gezeigt, vier Produktionen sind im Wettbewerb vertreten. Insgesamt laufen 360 Film auf der 56. Berlinale, angemeldet waren 4462 ! der European Film Market erwartet mindestens 4.000 Fachbesucher, der Talent Campus 500 Teilnehmer. Kosten wird das Spektakel wahrscheinlich 15 Mio. Euro.

Donnerstag, Februar 02, 2006

Vor dem Festival

Das Festivalprogramm und die Gästelisten stehen fest, das Megaunternehmen Berlinale kommt langsam in Fahrt. Was fällt auf in diesem Jahr ?
Der deutsche Film ist sicherlich eins der beherrschenden Themen, allein vier Produktionen sind im Wettbewerb vertreten. Dieter Kosslick hat seit seinem Amtsantritt als Festivalchef beharrlich die nationalen Filme auf der Berlinale gefördert und platziert. Der internationale Erfolg von Berlinaleteilnehmern wie „Gegen Die Wand“ , Goodbye Lenin“ oder „Sophie Scholl“ gibt ihm recht. Die Reihe „Perspektiven Deutschen Kinos“ hat sich zu einem Sprungbrett für junge Regietalente entwickelt. Die inhaltlichen Themen deutscher Produktionen setzen da an, wo Kino der Realität am nächsten kommt, Beziehungsdramen, Probleme des Alltagslebens oder die Beschäftigung mit historisch-politischen Themen. Das damit durchaus Geld zu verdienen ist, hat mittlerweile selbst Hollywood bemerkt. Filme über den Irakkrieg wie „Jarhead“ oder der Politthriller „Syriana“ wären vor einigen Jahren als Großproduktion nicht möglich gewesen. Auch in der Dokumentarfilmsparte des Festivals fallen die politischen Filme, wie z.B: „Wal-Mart, the high Price of low Costs“ oder „The Last Communist“ auf. Nicht zu Unrecht gilt die Berlinale unter Kritikern und Fachleuten als das Festival für den anspruchsvollen Film. Man würde der Berlinale nicht gerecht, wenn man sie nur als reines für „Filmabspielforum“ für Journalisten und Filmschaffende sehen würde. Nein, sie ist auch Publikumsfestival, hunderttausende von Filmfans füllen die Kinos und stehen stundenlang um Karten an. Dies wird in diesem Jahr nicht anders sein. Ebenso ist die Berlinale ein Ausbildungs- und Gesprächsforum, ein Platz zum Verkauf von Filmen, ebenso wie zur Anbahnung von Koproduktionen. In den Tagen der Berlinale wird eine Vision sichtbar, was Kino sein könnte, wenn es unabhängig von Vermarktungszwängen agiert.
Ulf Engelmayer

Mittwoch, Februar 01, 2006

Internationales Forum des Jungen Films

Mit Sicherheit die spannendste Sektion des Festivals: das Internationales Forum des Jungen Films, in diesem Jahr mit eigenem Blog. Sogar eine eigene Location hat man 2006: die HomeBase Independent Lounge in der Köthener Straße auf dem Weg zwischen Podsdamer Platz und dem Gropius-Bau, hier findet in diesem Jahr der internationale Film Markt statt. Hier ist der zentrale Treffpunkt für Filmschaffende, Kinobetreiber und Journalisten.

Berlinale Talent Campus

Im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin präsentiert der Berlinale Talent Campus das Special „Films on Hunger, Food and Taste“. In einer Vielzahl an Veranstaltungen werden die kreativen Prozesse des Filmemachens mit denen des Kochens verglichen. Außerdem zum Thema Essen: Neue Kurzfilme von Talenten im Campus und eine Filmreihe in der Französischen Botschaft. Eat and Shoot the Indie Way: Das Verhältnis zwischen Mainstream und unabhängigen Produktionen sowohl im Film als auch bei Nahrungsmitteln – Dieses Thema diskutiert Filmeditorin und Martial Arts-Spezialistin Angie Lam (Hero) mit den Food-Spezialisten Alice Waters, amerikanische Star-Köchin, Vandana Shiva („Biodiversität“), indische Bürgerrechtlerin, Ökologin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises sowie Carlo Petrini, Gründer der Slow Food Bewegung auf einer öffentlichen Veranstaltung des Campus.

Liveübertragung von der Berlinale bei 3sat

Zur 56. Berlinale vom 9. bis 19. Februar 2006 präsentiert 3sat ein umfassendes Programm: Beginnend mit der Live-Übertragung der Eröffnungsgala aus dem Berlinale-Palast berichtet der renommierte Kultursender täglich aktuell vom Festival. Zum ersten Mal in der Geschichte der Berlinale werden die Preisträger der Internationalen Filmfestspiele Berlin live im Fernsehen bekannt gegeben. Die Verleihung der Bären und die Abschlussgala überträgt 3sat live. Zusätzlich werden auf den Internetseiten von 3sat umfangreiche Informationen zum Festival angeboten.

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