Donnerstag, Februar 16, 2006

Ausser Konkurrenz: V wie Vendetta

Das ist der Titel der neuen Produktion von Joel Silver, der bereits die Lethal Weapon-Reihe realisierte und den Wachowski-Brüdern, die als die Regisseure der The Matrix-Trilogie weltbekannt wurden. In den späten 80ern sicherte sich Silver die Rechte für die Verfilmung des Comics, den der berühmte britische Autor Alan Moore kreierte.Die Gebrüder Wachowski verfassten schon in den 90er Jahren zahlreiche Drehbuchentwürfe. Der erste Kinofilm des Regisseurs James McTeague nimmt außer Konkurrenz am Wettbewerb der Berlinale teil. Produzent Joel Silver wurde auf der Pressekonferenz zum Film gefragt, ob der Autor Alan Moore den Film gesehen hätte? Ich weiß nicht ob Alan Moore den Film gesehen hat. Er hat bisher keine guten Erfahrungen mit den Verfilmungen seiner Stoffe gesammelt. Er wollte bei diesem Projekt nicht mitwirken und bat uns seinen Namen aus den Credits zu entfernen.Wir kamen diesem Wunsch nach. Ich hoffe, das er sich den Film irgendwann einmal anschauen wird.Wer weiß das schon? Wir versuchten unser Bestes dem Original möglichst nahe zu kommen. Der Film spielt im Großbritannien der nahen Zukunft und zeigt den Kampf des maskierten Anarchisten V, der mit terroristischen Methoden einen einsamen Rachefeldzug gegen ein faschistisches Regime führt. Hugo Weaving, der uns als Agent Smith in der Matrix begegnete, spielt die Hauptrolle und Natalie Portman, bekannt als Prinzessin Amidala aus den Star Wars -Prequels, ist seine einzige Verbündete Evey. Hatte sie keine Bedenken dabei, in einem Film mitzuwirken, dessen Held terroristische Mittel als Waffe einsetzt? In meinen Geburtsland Israel , wo ich aufwuchs war diese Problematik ständig präsent und die Kontroverse existiert so lange ich denken kann. Ich freue mich dass der Film die richtigen Fragen zu diesem Thema aufwirft. Dem Film merkt man die zahlreichen Drehbuchänderungen und Schwierigkeiten während der Produktion an. So wurde der Darsteller des Rächers V mehrfach nach Beginn der Dreharbeiten ausgetauscht. Im fertigen Film kann der Zuschauer einen unbekannten Schauspieler, mehrere Stuntmen und den Australier Hugo Weaving dabei bewundern, wie sie den schwarzgewandeten Freiheitskämpfer verkörpern. Die Vendetta ist oft unfreiwillig komisch, da die zentrale Idee des Filmes, der Kampf um die Freiheit, dem Publikum mit einer abstrusen Mischung aus brachialen Actionsequenzen und phrasenhaften
Dialogzeilen um die Ohren gehauen wird.
Carsten Giese

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